„Polarstern“: Ab Montag Kurs Arktis

Die 118 Meter lange „Polarstern“ ist fast 34 Jahre alt. Das Schiff kostete 220 Millionen Mark (Foto: AWI)
Das Forschungsschiff „Polarstern“ startet am Montag gegen 19 Uhr nach Wartungsarbeiten in der Lloyd-Werft wieder von Bremerhaven Richtung Arktis.
Dort sollen neue Messgeräte ausgesetzt werden, teilte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) weiter mit. Der Unterwasserroboter „Tramper“ wird ein Jahr lang wöchentlich am Tiefseeboden Sauerstoff messen. Das Unterwasserfahrzeug „Paul“ misst Wassertemperatur, Salzgehalt und die Nitrat-Konzentration. Mithilfe der autonomen Geräte können die Forscher künftig detaillierter die klimatischen Veränderungen in der Arktis und die Auswirkungen auf Lebewesen analysieren.
Um genau nachvollziehen zu können, wie die Eisverhältnisse über der Messroute von „Paul“ aussehen, kommen autonome Fluggeräte zum Einsatz. Die sogenannten UAV (Unmanned Aerial Vehicle) zeichnen neben der Eisbedeckung auch die Dicke der Schneeauflage auf. So kann beispielsweise bilanziert werden, welcher Anteil der Sonneneinstrahlung als Energie im Ozean unter dem Eis ankommt. Eines der UAV platziert GPS-Sender auf dem Meereis, um dessen Drift zu erfassen. Die aufgezeichneten Daten werden zur Programmierung der Route des autonomen Unterwasserfahrzeugs herangezogen. Die neuen Geräte ergänzen die Langzeitmessungen, die es seit über 15 Jahren zwischen Spitzbergen und Grönland gibt.
Ein Großteil der knapp 50 wissenschaftlichen Fahrtteilnehmer steigt bei einem kurzen Zwischenstopp am 23. Juni in Longyearbyen/Spitzbergen aus. Dort gehen die Tiefseeforscher an Bord, deren Expedition am 16. Juli im norwegischen Tromsø endet. Später geht es für die „Polarstern“ weiter nach Grönland. Dort werden die Wechselwirkungen zwischen dem Ozean und einem Gletscher bei 79 Grad Nord untersucht. Nach der letzten Arktisexpedition des Jahres 2016 wird das Schiff Ende Oktober in seinem Heimathafen Bremerhaven zurückerwartet. FBi