„Polarstern“ in die Heimat zurückgekehrt

Nach fünf Monaten in der Antarktis hat die „Polarstern“ am Donnerstag wieder in ihrem Heimathafen Bremerhaven festgemacht.

Wie das Alfred-Wegener-Institut (AWI), Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, mitteilte, hat der Eisbrecher (IMO 8013132) dabei große Mengen Gesteinsproben an Bord gehabt. Rund 750 Kilogramm beziehungsweise 57 Meter Bohrkerne aus dem Meeresboden hatten Geowissenschaftler im Februar und März während eines sechswöchigen Zeitfensters im antarktischen Amundsenmeer entnommen. Das gesammelte Material soll dabei helfen, die Geschichte der Westantarktis zu entschlüsseln und die Prognosen für den zukünftigen Meeresspiegelanstieg zu verbessern. Die gewonnen Sedimentproben könnten bis zu 70 Millionen Jahre alt sein . „Wir haben zum ersten Mal Sedimentgestein aus der Zeit vor der ersten großen Vereisung der Antarktis in diesem Teil erbohrt“, sagte AWI-Fahrtleiter und Geophysiker Dr. Karsten Gohl.

Ein besonderes Highlight der Expedition war der erstmalige Einsatz einer neuen Anlage. Das Meeresboden-Bohrgerät, oder kurz MeBo70, des Marum der Universität Bremen konnte bis zu 36 Meter tief in den Grund vordringen. Für die Entnahme war an Bord der „Polarstern“ jedoch Feingefühl erforderlich. Denn um in rund einem Kilometer Wassertiefe zu arbeiten, musste das Forschungsschiff seine präzise Position halten. Nur etwa zehn Meter seitlich und 20 Meter bug- oder achteraus durfte sie sich bewegen. Doch das war angesichts der großen Menge von Eisbergen unterschiedlichster Größen, die durch das Untersuchungsgebiet drifteten, keine einfache Aufgabe. Deswegen mussten Wissenschaftler und Besatzung frühzeitig möglichst genaue Vorhersagen über das treibende Eis treffen.

Die Antarktisfahrt endete Mitte März. Von Chile aus ging es dann über den Atlantik nach Europa und schließlich nach Bremerhaven. Nachdem dort die Ladung gelöscht wurde, begannen die Wochenendvorbereitungen. Denn zum ersten Mal seit fünf Jahren öffnet die „Polarstern“ von Samstag, 10 Uhr, bis Sonntag, 16 Uhr, ihre Luken. Zum Open Ship auf der Lloyd Werft lädt das AWI Besucher jeden Alters ein. ger

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