Ponant reduziert Unterwasserlärm

Die französische Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas (BV) hat das letzte Schwesterschiff einer aktuellen Sechserserie der Kreuzfahrtreederei Ponant, das Expeditionsschiff „Le Jacques-Cartier“, nach der Notation NR614 für Underwater Radiated Noise (URN) zertifiziert.

NR614 legt Anforderungen für die Messung von Unterwassergeräuschen und der akustischen Schallsignatur fest, die von Schiffen mit Eigenantrieb ausgestrahlt werden. Damit sollen die Auswirkungen von Lärm auf die Meeresfauna in flachen und tiefen Gewässern reduziert werden. Nach Angaben von BV ist die „Le Jacques-Cartier“ eines der wenigen Kreuzfahrtschiffe weltweit, die diese Zertifizierung erhalten haben.

„Die Notation würdigt die jahrelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Ponant-Explorer-Klasse, sie ist ein perfektes Beispiel für unser Engagement, dem Umweltschutz schon bei der Konstruktion der Schiffe eine hohe Priorität zu geben“, erklärte Mathieu Petiteau, Direktor für Neubau, Forschung und Entwicklung bei der Reederei Ponant.

Die Schalltests wurden im vergangenen Herbst vor der Küste von Morgat, im Golf von Morbihan in der Bretagne, durchgeführt. Mithilfe einer Messboje und drei Hydrophonen analysierten die Experten von Bureau Veritas mit technischer Unterstützung des Akustikspezialisten Quiet Oceans die Schallabstrahlung der „Le Jacques-Cartier“, um so die akustische Signatur des Schiffes zu bewerten.

Die Notierung, die zunächst für fünf Jahre bei einer maximalen Geschwindigkeit von 13 Knoten gültig ist, wurde zusätzlich zur Bureau Veritas Comfort 1-Zertifizierung vergeben, die den Passagieren einen geringstmöglichen Geräuschpegel garantiert. Sie gilt für die gesamte Ponant-Flotte.

Seit 2017 bereits unterstützt die Reederei zudem die Echo-Initiative des Hafens von Vancouver. Hier, in einem wichtigen Futtergebiet für Wale, reduzieren die Schiffe bewusst ihre Geschwindigkeit, um den Unterwasserlärm zu mindern. In der Folge hat Ponant diese Maßnahme ausgeweitet und beschlossen, die Durchschnittsgeschwindigkeit aller eigenen Schiffe auf zehn Knoten zu begrenzen, und zwar unabhängig von der Navigationszone, um die Auswirkungen auf die Unterwasserfauna zu senken.

Die 2020 abgelieferte „Le Jacques-Cartier“ ist wie ihre Schwesterschiffe rund 131 Meter lang, 18 Meter breit und kann bei Doppelbelegung der Kabinen 184 Passagiere aufnehmen. Der Antrieb erfolgt dieselelektrisch. Gebaut wurde die Serie auf der zur Fincantieri-Gruppe gehörenden Werft Vard mit Standorten in Rumänien (Kaskobau) und Norwegen (Endausrüstung). bo

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