Reform des Emissionshandels: Hendricks will Industrie nicht belasten
Bei der geplanten Reform des europäischen Emissionshandels will Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die heimische Industrie möglichst wenig belasten. Die Bundesregierung wolle, "dass unsere europäische Industrie auch bei uns bleibt", sagte die SPD-Politikerin der "Rheinischen Post", zu deren Mediengruppe auch der THB gehört. Sie warnte, die Unternehmen dürften im globalen Wettbewerb nicht benachteiligt werden gegenüber Konkurrenten aus Ländern, in denen keine Gebühren für Verschmutzungsrechte gezahlt werden müssten.
Die EU-Umweltminister nehmen an diesem Dienstag eine Reform des Emissionshandels in den Blick. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Minister sich auf eine gemeinsame Position mit Blick auf den Handel mit Rechten zum CO2-Ausstoß verständigen. Danach könnten die abschließenden Verhandlungen mit dem Europaparlament beginnen.
Der Handel mit den Verschmutzungsrechten hatte 2005 begonnen. Für jede Tonne ausgestoßenen Kohlendioxids brauchen Energieversorger und Industrie ein Zertifikat. Dies sollte als Anreiz zum Investieren in saubere Technik dienen. Allerdings funktioniert das System derzeit nicht. Da zu viele Verschmutzungsrechte auf dem Markt sind, ist der Preis im Keller. "Die immer noch viel zu großen Zertifikatsüberschüsse müssen reduziert werden, damit es echte Anreize für Investitionen in den Klimaschutz gibt", forderte Hendricks. (dpa)