Riesige Vulkanausbrüche am Meeresboden

Mit einer neuen Methode haben jetzt Wissenschaftler des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel neue Beweise für riesige Vulkanausbrüche am Meeresboden gefunden.

Bei der Studie nördlich von Island, am sogenannten nördlichen Kolbeinsey-Rücken, kam neben dem deutschen Forschungsschiff „Poseidon“ (IMO 7427518) auch das autonome Unterwasserfahrzeug (AUV) „Abyss“ zum Einsatz. Letzteres nutzt sowohl akustische Daten des Meeresbodens, die von dem Unterwasserroboter gesammelt werden, als auch Sedimentkerne, die aus der näheren Umgebung stammen. Auf diese Weise lässt sich der Meeresboden ohne größere Zerstörungen untersuchen und datieren.

„In der Vergangenheit haben wir das AUV vornehmlich zur Kartierung des Meeresbodens genutzt, jetzt können wir es auch zur Altersbestimmung von jüngeren Lavaströmen einsetzen“, so Dr. Isabel Yeo, Erstautorin der Studie, die in der internationalen Fachzeitschrift „Earth and Planetery Science Letters“ veröffentlich wurde.

Mit den neuen Daten konnte nicht nur die genaue Position des mittelozeanischen Rückens in dieser Region bestimmt werden, sondern es zeigte sich auch, dass die 18 Lavaströme, die dort in den letzten Tausenden von Jahren identifiziert wurden, um ein Vielfaches größer gewesen sein müssen als die Eruptionen der Vulkane Eyjafjallajökull in 2010 und Bárðarbunga in 2014. „Es muss Zeiträume mit sehr viel stärkerer vulkanischer Aktivität gegeben haben, sehr wahrscheinlich mit Volumina, die zehnmal so groß waren wie die letzten Eruptionen auf Island“, so Dr. Yeo.

Auf einer für Juli 2016 geplanten Expedition soll das Gebiet weiter erkundet werden. Dabei will man auch ein neues Kamerasystem einsetzen, das am Geomar entwickelt wurde. Dabei soll auch die neue Datierungsmethode weiter verbessert werden. bre

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