Rotterdam lockt „Hummel“

Anschubhilfe: Hamburger Power-Barge im Bereich des CC 1 , Foto: Arndt
Rotterdam schafft beim Zukunftsthema „LNG in der Schifffahrt“ weitere Fakten, während sich Hamburg auf diesem Gebiet offenbar den Rang ablaufen lässt. Konkret: Die im Vorfeld der Welthafenkonferenz 2015 in Dienst gestellte LNG-Power-Barge des Hamburger Technologieunternehmens Becker Marine Systems (THB 2. Juni 2015) droht aus dem Elbe-Hafen abgezogen und nach Rotterdam verlegt zu werden.
Das bestätigte ein Unternehmenssprecher dem THB. Der entscheidende Grund: Vor allem die Hamburger Umweltbehörde,deren Senator Jens Kerstan sich im Mai 2015 anlässlich der Inbetriebnahme noch so begeistert über das schwimmende, umweltfreundliche Kraftwerk gezeigt hatte, kommt mit immer neuen Auflagen und erschwert und verteuert damit den operativen Betrieb der Anlage. Wie diese Hürden detailliert beschaffen sind, hat der Hamburger CDU-Bürgerschaftsabgeordnete und Hafenexperte Ralf Niedmers im Rahmen einer mehrseitigen, „Schriftlichen Kleinen Anfrage“ (SKA) jetzt auf dem Tisch liegen. Das Spektrum reicht von der Schlepper-Pflicht für die sehr bewusst ohne Eigenantrieb ausgerüstete Barge „Hummel“ bis zum eigens am Stammliegeplatz zu installierenden Hydranten für die Feuerwehr. Und auch das belegt die Anfrage: 2015 konnte das Öko-Kraftwerk an gerade elf Tagen umweltfreundlichen Strom erzeugen, mit dem die AIDA-Reederei am Cruise Terminal HafenCity (CC1) versorgt wurde.
Aus Rotterdam wurde indessen großes Interesse an der Barge bekundet, und zwar durch den Hafen. Der nimmt nicht nur in Kürze die erste LNG-Bunkerstation im Bereich der Maasvlakte in Betrieb. Er wird jetzt auch von AIDACruises im Rahmen des neuen, einwöchigen Nordwest-Häfen-Angebots regelmäßig angelaufen. Zudem unterzeichnete das Schlepper-Unternehmen Kotug im November 2015 ein Kooperationsabkommen mit Becker Marine Systems. EHA