Schiffe müssen CO2-effizienter werden
Der Umweltausschuss der International Maritime Organization (IMO) hat am Montag kurzfristige Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen in der Schifffahrt beschlossen. Wie der Verband Deutscher Reeder (VDR) mitteilte, müssen nach dem neuen Energy Efficiency Existing Ship Index (EEXI) alle Seeschiffe weltweit Effizienzstandards erfüllen. Demnach sind CO2-Emissionen durch technische Maßnahmen umfassend abzusenken. Für Schiffsneubauten gelte eine ähnliche Vorgabe bereits seit 2013. Der EEXI verpflichtet jetzt nahezu die gesamte fahrende Welthandelsflotte, je nach Schiffstyp von 2023 an um – gemessen an der gegenwärtigen Flotte – bis zu 50 Prozent effizienter zu sein.
Den IMO-Beschlüssen zufolge wird zudem künftig auch der Betrieb der Schiffe an strengen CO2-Emissionswerten auszurichten sein. Hierfür erhalte jedes Schiff eine Bewertung seiner CO2-Intensität, die in fünf Kategorien von A bis E ähnlich wie bei Haushaltsgeräten eingeteilt ist. Der sogenannte Kohlenstoff-Intensitäts-Indikator (Carbon Intensity Indicator, CII) schreibe vor, dass für Schiffe, die in drei aufeinanderfolgenden Jahren nur mit D oder E bewertet werden, verbindlich ein Maßnahmen-Katalog erarbeitet werden muss, mit dem umfassend CO2 eingespart wird.
„Der Druck, mit den effizientesten Schiffen im Markt zu sein, wird durch den CII erheblich erhöht, denn er schafft für alle Marktteilnehmer Transparenz“, sagt Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDR. Diese Marktdynamik werde von Kritikern der Beschlüsse unterschätzt. bek