Schwefelgrenze fordert Reedereien

Die globale Schifffahrtsindustrie hat ein vitales Interesse daran, die auf IMO-Ebene verbindlich zugesagten Beiträge zum Klimaschutz bis 2050 zu erreichen. Das wurde auf dem 4. Bremer Kongress für Nachhaltigkeit in der Schifffahrt durch die verschiedenen Referenten aus der maritimen Wirtschaft bekräftigt.

Rund 120 Teilnehmer konnte Dr. Iven Krämer, Leiter des Referats Hafenwirtschaft und Schifffahrt bei der Bremer Senatorin für Wissenschaft und Häfen, im Atlantic Grand Hotel begrüßen. Organisiert wurde der Kongress darüber hinaus vom Maritimen Cluster Norddeutschland (MCN) sowie von der Hochschule Bremen (HSB).

Zu den Höhepunkten der Fachtagung gehörte die Verleihung des „Greenports Award“ durch Bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. In diesem Jahr ging der Preis an die Reederei Terntank aus Dänemark für die umweltfreundlichste Flotte sowie die norwegische Reederei UECC. Sie wurde für das umweltfreundlichste Schiff ausgezeichnet, die „Auto Energy“. Der Car-Carrier und sein Schwesterschiff „Auto Eco“ (unser Titelbild) fahren mit einem LNG-Dual-Fuel-Antrieb. Die in China gebauten Auto-Frachter sind nach Darstellung von Bjørn O. Gran Svenningsen derzeit weltweit die einzigen Car-Carrier, die mit dieser Antriebskombination unterwegs sind. Der Director Sales & Marketing bei UECC in Oslo kündigte an, dass sein Unternehmen zu den aktuell neu in China georderten, weltweit ersten Car-Carriern mit einem Hybrid-Antrieb – LNG und Hochleistungsbatterie – in den kommenden Tagen die Entscheidung über noch ein oder gar zwei weitere, bau gleiche Hybrid-Frachter fallen werde.

Svenningsen forderte die verladende und transportierende Wirtschaft dazu auf, die Anstrengungen der Reedereien beim Umweltschutz finanziell stärker zu honorieren, um die hohen Mehrkosten der Reedereien schneller zu kompensieren. Von den Häfen forderte er attraktivere Rabatt-Systeme beim Einsatz von LNG.

Michael Vinnen, Vorsitzer des Bremer Rhedervereins und Chef der Bremer Traditionsreederei F. A. Vinnen, ging in seinem Vortrag intensiv auf die Umstellung der globalen Schifffahrt auf die neuen Schwefelobergrenzen zum 1. Januar 2020 ein. Das stelle die Branche vor sehr große Herausforderungen. So müsse schiffsweise genau geplant werden, wie der Wechsel auf die künftigen schwefelärmeren Treibstoffe erfolge. Vinnen erwartet, dass zum Januar 2020 weltweit etwa fünf bis sechs Prozent der Frachter mit Scrubber unterwegs sein werden, der Rest fahre dann mit anderen Treibstoffen.

Simon Bennet von der ICS aus London sprach sich für einen großen, gemeinsamen Kraftakt der Reedereien, der Motorenhersteller, Treibstoff-Produzenten und der Flaggenstaaten bei der Forschung und Entwicklung neuer Treibstoffe und Antriebe aus. EHA

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