„Sonne“ entdeckt heiße Quellen

Mit neuen Proben und Daten kehrte die „Sonne“ jetzt aus dem Golf von Kalifornien zurück, Foto: Hasenpusch
Auf der jüngsten Expedition des Tiefseeforschungsschiffes „Sonne“ (IMO 9633927) entdeckten Wissenschaftler jetzt ungewöhnlich große heiße Quellen im Golf von Kalifornien.
Das Team unter der Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel stieß bei seinen dortigen Untersuchungen auf ein Hydrothermalfeld mit vier sogenannten „Schwarzen Rauchern“, die bis zu 70 Meter hoch sind.
„Das ist ein bemerkenswerter Fund, denn er könnte unser Bild davon ändern, wie Kohlenstoff aus Sedimentbecken in der Tiefsee emittiert wird“, so Prof. Dr. Christian Berndt, Geophysiker am GEOMAR Helmholtz-Zentrum und Fahrleiter der Expedition SO241. Aus seiner Sicht sprechen die Größe und die Aktivität des Systems dafür, dass hy drothermale Quellen tatsächlichen Einfluss auf das globale Klima haben können, wenn sie in sich öffnenden Ozeanbecken in großer Anzahl auftreten.
Einer Hypothese zufolge haben verstärkte vulkanische Aktivitäten während der Öffnung des Nordatlantiks eine schnelle Erwärmung vor rund 54 Millionen Jahren ausgelöst. Ein Ereignis, das die Experten als Paläozän-Eozän-Temperatur-Maximum, kurz PETM, bezeichnen.
Bis jetzt war allerdings unklar, wie intensiv diese Systeme wirklich waren und welche Kohlenstoffverbindungen sie ausgestoßen haben. Das Guaymas-Becken im Golf von Kalifornien könnte nun Antworten darauf liefern, denn dort öffnet sich zurzeit ein noch verhältnismäßig junges Ozeanbecken durch vulkanische Aktivitäten.
„Natürlich haben wir nur einen ersten Eindruck. Jetzt gilt es, die Proben und Daten aus dem Guaymas-Becken genau zu analysieren“, sagte Berndt nach dem Ende der SO241-Expedition am Freitag in Guayaquil. bre