Übung: Tankerhavarie verlief „glimpflich“
„Übung macht den Meister“, sagt der Volksmund. Und damit hat er recht: Denn nur das, was immer wieder erprobt und geübt wird, sitzt im Ernstfall.
Jährlich werden an unterschiedlichen Orten auf dem Hamburger Stadtgebiet etwa zwischen 10 und 14 sogenannte „Ölwehr-/Chemikalienunfallbekämpfungsübungen“ durchgeführt, auch um das Zusammenspiel der unterschiedlichen Spezialisten zu vertiefen. Neben diversen, im Umweltschutz tätigen Spezialfirmen kommen regelmäßig auch das Technische Hilfswerk (THW) und die Berufs- sowie die Freiwilligen Feuerwehren zum Einsatz. Auch werden die Übungen so ausgestaltet, dass unterschiedliches Gerät bereitgestellt wird.
Die Konstellation der beteiligten Akteure variiert dabei je nach Szenario. Die Übungen werden den zuständigen Stellen im Voraus angekündigt, auch um „Überraschungen“ auszuschließen. Am Freitag vergangener Woche wurde in der Hansestadt Hamburg erneut eine Großübung durchgeführt. Das ihr zugrunde liegende Szenario war dabei sehr realistisch: In den frühen Morgenstunden des 29. Juli kam es in Höhe des Seehafens 1 in Harburg zu einer Kollision zwischen einem mit Schweröl beladenen Binnentanker und einem aus dem Seehafen kommenden Feederschiff. Bei der Havarie wurde der Binnentanker an stark beschädigt, mit der Folge, dass mehrere Kubikmeter schweren Heizöls in die Elbe flossen. Mit dem einsetzenden Flutstrom trieb das Öl in Richtung der Süderelbbrücken und die dahinter liegenden Naturschutzgebiete Heuckenlock und Schweenssand.
Sie drohten damit vom Öl extrem in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Es galt also, das Naturschutzgebiet mit Ölsperren abzusichern. Letztere mussten mit Ankern so gesichert werden, dass sie ihrerseits nicht vom Flutstrom in den Priel beziehungsweise in das Naturschutzgebiet gedrückt werden konnten. Zum Großaufgebot an Material und Personal gehörte auch die Elbfähre „Hoopter Möwe 2“, die als Transportplattform diente. Die rund sechsstündige Übung verlief nach einem ersten Resümee sehr erfolgreich. Die weitere Auswertung nimmt die Hamburger Umweltbehörde gemeinsam mit weiteren Experten in den kommenden Tagen vor. EHA