Unterwasserschall: Basis erarbeitet

Deutschland hat eine führende Rolle in der Analyse und bei der Messung von Unterwassergeräuschen.

Bei Genehmigungsverfahren sind jetzt insbesondere die Auswirkungen des Unterwasserschalls auf die Meeresumwelt berücksichtigt und entsprechend Grenzwerte für die lärmintensiven Rammarbeiten festlegt worden. Das ist das Ergebnis aus Forschungen und dem Monitoring von Offshore-Windparkvorhaben nach aufwendigen Untersuchungen. Dabei kooperierte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Umweltbundesamt (UBA).

Um die Indikatoren zur Messung von Unterwasserschall auf eine breitere Basis zu stellen, auf europäischer Ebene zu vergleichen und sich auf gemeinsame Standards zur Analyse von Impulsschall und Dauerschall zu verständigen, kamen auf Initiative des BSH und in Zusammenarbeit mit dem UBA kürzlich 52 Experten aus 17 Staaten Europas sowie den USA und Kanada im BSH zusammen.

Bei dem zweitägigen Workshop erörterten die Teilnehmer, inwieweit die aktuellen Indikatoren für Impulsschall, Dauerschall und Umgebungsschall ausreichend sind, um biologische Auswirkungen, etwa auf marine Säuger wie den Schweinswal, zu bewerten. Vor dem Hintergrund des bis zum Jahresende 2015 erstellten Maßnahmenkatalogs zur Umsetzung der Meeresstrategierahmenrichtlinie (MSRL) evaluierten die Teilnehmer, auf welcher Datengrundlage der dort geforderte „gute Umweltzustand“ mit Blick auf den Unterwasserschall beschrieben werden kann und welche Konzepte künftig bei der Bewertung des Zusammenhangs zwischen Schall und biologischen Auswirkungen möglich sind. Vor allem regionale Analysen identifizierten die Experten als Grundlage für erste gemeinsame Schritte zur Bewertung der Auswirkungen von Unterwasserschall auf die Meeresumwelt. Die Ergebnisse aus dem nun unter BSH-Beteiligung abgeschlossenen EU-Forschungsprojekt BIAS (Baltic Sea Information on the Acoustic Sound scape) liefern für die Bewertung der Ostsee wichtige Erkenntnisse.

Der Workshop war das erste Treffen der europäischen Schall-Experten, um Maßnahmen zu definieren, die Anforderungen der MSRL zum „guten Umweltzustand“ bezogen auf den Schallschutz europaweit umzusetzen und eine kontinuierliche Zusammenarbeit auf diesem Gebiet zu eta blieren. Das BSH liefert dafür eine inzwischen solide und daher wichtige Grundlage, um die Erkenntnisse aus deutschen Gewässern auf europäische Ebene zu übertragen und den internationalen Austausch in dieser Hinsicht zu fördern. FBi

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