Weniger Chemie in Nord- und Ostsee

Die Belastung von Nord- und Ostsee durch eingetragene Chemikalien hat aufgrund gesetzlicher Regulierungen deutlich abgenommen. Das ist eine der Kernaussagen des 28. Meeresumwelt-Symposiums, das jetzt im Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) im Hamburg stattfand.

Die jährliche Veranstaltung zählt zu den wichtigsten Plattformen zum Schutz der marinen Umwelt in Deutschland und bringt Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Umweltverbänden zusammen.

BSH-Präsidentin und maritime Botschafterin der International Maritime Organization (IMO), Monika Breuch-Moritz, zog auch über die Chemikalienbelastung hinaus eine positive Zwischenbilanz und betonte, dass die internationalen Übereinkommen zum Schutz der Umwelt wirken. „Diese positiven Ergebnisse motivieren die Nutzer der Meere, sich weiter dem Umweltschutz zu verschreiben“, unterstrich sie. Doch die Gesellschaft steht weiter vor großen Herausforderungen. Ein Kernthema bleibt der Plastikmüll, der die Meere auch weit über Nord- und Ostsee hinaus belastet. Dabei fordert Breuch-Moritz einen proaktiven Ansatz: „Gerade beim Kampf gegen Müll im Meer ist es erforderlich, weltweit bei den Hauptbelastungspfaden von Land aus anzusetzen, um möglichst effektiv die Meeresumwelt zu schützen.“

Der Kampf gegen Meeresverschmutzung könne nach Einschätzung von Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, aber nicht überall gleich geführt werden. Er warnte davor, die gleichen Anforderungen, die in den hochentwickelten Industrienationen umgesetzt werden können, an den Meeresumweltschutz in Entwicklungsländern zu stellen.

Indes hob Ralf Nagel, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder, die Verantwortung der Nutzer der Meere, insbesondere der Schifffahrt, hervor. Die Ablösung des Schweröls durch alternative Kraftstoffe, zum Beispiel verflüssigtes Erdgas LNG sei ein wichtiger Schritt zu einem klimaneutralen Seetransport. Er forderte hierzu eine Innovationsoffensive in Forschung und Entwicklung.

In puncto Meeresnutzung ist derweil auch klar: Der Ausbau der Offshore-Windkraft geht weiter. Der zu erarbeitende Flächenentwicklungsplan für Nord- und Ostsee soll aber erste Ergebnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen zum Verhalten von Seevögeln in der Nähe von Offshore-Windparks berücksichtigen. ger

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