Yara Marine liefert Scrubber für Jüngerhans

Die „Aldebaran J“ (10.500 tdw) aus der Flotte von Jüngerhans (Foto: Hasenpusch)

Peter Strandberg (l.), CEO Yara Marine Technologies, und Olrik Wöhlert, Fleet Engineering Manager bei Jüngerhans (Foto: YMT)
Die Harener Reederei Jüngerhans hat Yara Marine Technologies damit beauftragt, Abgaswäschersysteme für vier Containerfeederschiffe zu liefern.
Die Neubauten entstehen derzeit bei der chinesischen Werft Zhoushan Changhong International. Die Ablieferung der ersten Einheit ist für das erste Quartal 2017 vorgesehen.
Die Frachter werden mit Heavy Fuel Oil (HFO) mit einem Schwefelgehalt von bis zu 3,5 Prozent betrieben und mit dem Einsatz der Scrubber-Systeme von Yara Marine den heutigen IMO-Vorschriften entsprechen, aber auch schon im Einklang mit der neuen SOx-Verordnung der IMO stehen, die ab 2020 umgesetzt wird.
Yara Marine Technologies hat seit 2011 mehr als 100 Wäschersysteme konstruiert und bearbeitet. Die meisten davon sind schon lange in Betrieb, teilt das Unternehmen mit. Die Scrubber können Kraftstoff mit Schwefelgehalt bis zu 3,5 Prozent auf 0,1 Prozent reinigen. Aufgrund der relativ geringen Größe und des geringen Gewichts eignen sich Green-Tech-Marine-Wäscher für nahezu jede Art von Schiff, sei es Neubau oder Retrofit, so der Hersteller. Der Einsatz sei für jede Motorgröße möglich, sowohl für Zwei-Takt- als auch für Vier-Takt-Motoren. In Deutschland ist Yara Marine Technologies durch die DMT GmbH in Haren vertreten. Gegründet wurde Yara in Norwegen im Jahr 1905. Das Unternehmen ist weltweit in 150 Ländern präsent.
Option auf vier weitere Schiffe
Jüngerhans hatte die vier 1000-TEU-Einheiten zu Beginn dieses Jahres mit der Option bestellt, auf insgesamt acht Einheiten zu erhöhen (THB 4. Februar 2016). Die Flotte der Reederei besteht aus mehr als 40 Container- und Schwergutschiffen. Das inhabergeführte Familienunternehmen beschäftigt rund 50 Mitarbeiter an Land, dazu 700 Offiziere und Seeleute an Bord der Schiffe. „Green Shipping“ in Kombination mit Innovationen im Schiffbau wird aus Sicht der Reederei weiter an Bedeutung gewinnen. Die Wirtschaftlichkeit der Projekte stehe dabei klar im Fokus.
Die Entscheidung der IMO, auf Schiffen künftig weniger Schwefel im Treibstoff zuzulassen, stößt auf breite Zustimmung in Politik und Wirtschaft (THB 2. November 2016). Der Beschluss des IMO-Meeresumweltausschusses sieht vor, den zulässigen Höchstwert für den Schwefelgehalt von Schiffskraftstoffen von derzeit 3,5 Prozent auf 0,5 Prozent ab 2020 abzusenken. Nord- und Ostsee sind bereits als Schwefelemissions-Überwachungsgebiete (SECA) ausgewiesen. Seit 2015 gilt dort ein Grenzwert von 0,1 Prozent. In der EU-Schwefelrichtlinie ist schon seit 2012 festgelegt, dass für die übrigen europäischen Gewässer – unabhängig von der IMO-Entscheidung – ab 2020 die 0,5-Prozent-Grenze gelten wird. fab