Retrofitting bleibt Alternative

Schiffe mit neuem Design genießen Wettbewerbsvorteile, Grafik: DNV
Bestehende Schiffe umzurüsten kann eine lohnende Alternative sein.
Zwar trägt die Investitionskosten zunächst der Schiffseigner, während der Charterer den Bunker spart. „Wer allerdings früh auf den Charterer zugeht und die Vorteile eines Retrofits aktiv vermarktet, hat gute Aussichten, über eine Verlängerung der Charter oder einen Aufschlag auf die Charterrate ebenfalls von der Umrüstung zu profitieren“, meint Dr. Jan-Henrik Hübner, Global Head of Shipping Advisory bei DNV GL – Maritime. Geschickt verhandelnde Reeder könnten auf diese Weise 25 bis 30 Prozent der gesparten Bunkerkosten geltend machen, womit die Amortisationszeit auch für sie noch akzeptabel bleibt. Hübner beobachtet bei größeren Containerschiffen eine signifikante Retrofit-Aktivität. Bei kleineren Containerschiffen unter Panamax zeige sich dagegen „lediglich eine moderate Aktivität“.
DNV GL hat bisher Reeder bei etwa 150 Schiffen im Bug-Retrofit unterstützt. Unter Annahme eines Marktanteils von 25 Prozent ist davon auszugehen, dass bei einer Gesamtflotte von 4500 Containerschiffen rund 600 Frachter und damit gut 13 Prozent bereits Bug-Optimierungen hinter sich haben. Ähnlich hoch oder noch etwas höher dürften die Zahlen bei Propeller- und Motormaßnahmen liegen. Für Hübner bedeutet das unter dem Strich: „Es gibt nach wie vor viele Schiffe auf dem Markt, für die Retrofitting eine sinnvolle Option wäre.“ fab