„Emsmoon“: Wer ist verantwortlich?
Ein halbes Jahr nach der Zerstörung der längsten deutschen Klappbrücke über die Ems bei Weener ist die juristische Aufarbeitung ins Stocken geraten. Die Ermittlungen verzögerten sich, der weitere Fortgang ist derzeit nicht abzusehen, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft im ostfriesischen Aurich.
Bisher ist auch nicht geklärt, ob der Lotse oder der Kapitän zum Unfallzeitpunkt die Verantwortung über das Schiff hatte. Die Behörde ermittelt, nachdem am 3. Dezember 2015 ein Frachter die Friesenbrücke gerammt hatte. Die 100 Meter lange „Emsmoon“ war bei Dunkelheit in die geschlossene Friesenbrücke gekracht und hatte sie in ihren Grundfesten verschoben. Über das 335 Meter lange Bauwerk verläuft die Regionalstrecke der Bahn von Leer ins niederländische Groningen. Der Schaden geht in die Millionen.
Die Bahn prüft derzeit Möglichkeiten zum Wiederaufbau der Brücke. Das dauert im besten Fall mindestens fünf Jahre. Bis September läuft eine Bestandsaufnahme der Konstruktion. Unter anderem muss die weitere Nutzung der Brückenpfeiler durch Unterwasser-Sondierungen geprüft und das gesamte Bauwerk vermessen werden. Am Mittwoch sollte das 250 Tonnen schwere Gegengewicht des Klappsegments geborgen werden. FBi/lni