Ermittlungen dauern noch an

Die Kollision eines Frachters mit einer Eisenbahnbrücke bei Weener in Ostfriesland beschäftigt weiterhin die Justiz.

Bei den Ermittlungen zur Unfallursache spielt ein Sprachrekorder mit den Stimmen von der Brücke des Schiffes eine wichtige Rolle. Doch die tontechnische Auswertung des Gerätes sei kompliziert und dauere noch an, sagte jetzt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aurich.

Am Abend des 3. Dezember hatte die 100 Meter lange „Emsmoon“ die geschlossene „Friesenbrücke“ gerammt und zerstört. Der Zugverkehr von Leer ins niederländische Groningen ist seitdem unterbrochen. Die Schäden an der Klappbrücke sind irreparabel. Dass die Friesenbrücke so nicht wiederhergestellt wird, scheint aber bereits heute klar. Denn zuletzt reichte ein Aufklappen der Brücke schon nicht mehr aus, als die bei der Papenburger Meyer Werft gebauten Kreuzfahrtriesen auf ihre erste Fahrt gingen. Weitere Elemente der Brücke mussten umständlich zur Seite geschafft werden.

Die Staatsanwaltschaft schließt technisches Versagen aus. Sie ermittelt gegen den russischen Kapitän und den Lotsen. Die Ermittler prüfen zurzeit, wer von beiden zum Zeitpunkt des Unfalls die Verantwortung über das Schiff hatte. Aufschlüsse soll der Sprachrekorder geben, doch auf dem Gerät war zunächst nichts zu hören. Erst Spezialisten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) konnten dem Gerät Töne entlocken.

Die abgehörten Worte sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft jedoch schwer verständlich, zum Teil auf Russisch und von technischen Geräuschen überlagert. Die Auswertung werde noch mindestens eine Woche dauern.

Der folgenschwere Unfall hat nicht nur den Bahnverkehr zwischen Ostfriesland und den Niederlanden gestoppt. Auch Pendler auf beiden Seiten der Ems müssen große Umwege in Kauf nehmen – auf unbestimmte Zeit. lni/FBi

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