Iran und USA streiten über Zwischenfälle mit Kriegsschiffen
Das Aufeinandertreffen von Kriegsschiffen der USA und des Iran in der Straße von Hormus droht das Verhältnis zwischen beiden Ländern erneut zu belasten. Ein Pentagon-Sprecher bestätigte am Donnerstag (Ortszeit) in Washington, das von einem US-Schiff drei Warnschüsse abgefeuert wurden, als sich iranische Schiffe "in unsicherer und nicht professioneller Weise" näherten.
Die US-Schiffe hätten sich in internationalen Gewässern befunden. Die Situationen seien jeweils durch das Verhalten der US-Marinesoldaten deeskaliert worden.
Eine Sprecherin des US-Außenministeriums bezeichnete das Verhalten der iranischen Bootsbesatzungen als "unakzeptabel". "Wir müssen betonen, dass wir nicht wissen, was die Absichten der iranischen Schiffe waren", sagte sie. Die USA betrachteten diese Art von Aktionen als besorgniserregend. "Sie führen unnötigerweise zu Spannungen", sagte die Sprecherin.
Der Iran hatte zuvor eine komplette andere Sicht auf die Dinge kundgetan und die USA vor einem Eindringen in seine Hoheitsgewässer am Persischen Golf gewarnt. Jedes US-Schiff, dass in iranische Gewässer komme, werde zunächst gewarnt, sagte Verteidigungsminister Hussein Dehghan auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Falls das Eindringen aber als Invasion eingestuft werde, komme es zu einer Konfrontation, warnte der Minister nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim.
Zusammentreffen in der Straße von Hormus
Am Vortag waren ein US-Kriegsschiff und iranische Schiffe in der Nähe der Straße von Hormus am Persischen Golf aneinandergeraten. Die Meeresenge verbindet den Persischen Golf mit dem Indischen Ozean. Am Donnerstag hatte es weitere Zwischenfälle mit mindestens zwei weiteren US-Schiffen gegeben.
Wie schon bei früheren Zwischenfällen ging es angeblich um geografische Differenzen. Nach US-Angaben waren die eigenen Schiffe in internationalen Gewässern. Die Iraner behaupten, diese wären iranische Gewässer und damit sei die territorialen Integrität des Landes verletzt worden.
Im Januar diesen Jahres gab es einen ähnlichen Zwischenfall, der zur Festnahme von zehn US-Marinesoldaten führte. Das Problem wurde nach diplomatischen Verhandlungen zwischen den Außenministern der beiden verfeindeten Länder, Mohammed Dschawad Sarif und John Kerry, schnell gelöst.
Keine diplomatischen Beziehungen
Der Iran und die USA unterhalten seit mehr als 35 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr. Die Chefdiplomaten beider Länder stehen aber wegen der Atomverhandlungen und der Lage in Syrien seit
2013 in regelmäßigem Kontakt. (dpa)