Nord/LB steigert Halbjahresgewinn

Die Nord/LB sieht in Asien gute Chancen für das Neugeschäft in der Schiffsfinanzierung, Foto: Hasenpusch
Die Nord/LB hat im ersten Halbjahr 2015 einen Gewinn nach Steuern von 290 Millionen Euro erzielt. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum bedeutet das eine Zunahme von 19 Prozent, teilte das Kreditinstitut am Donnerstag mit.
Vor allem die Auflösung von Steuer-Rückstellungen sorgte für die Steigerung. Der Vorsteuer-Gewinn sank dagegen von 348 Millionen auf 314 Millionen Euro. „Das erste Halbjahr war geprägt durch eine sehr solide Entwicklung bei den Erträgen aus klassischem Bankgeschäft einerseits und Sondereffekten wie Bankenabgabe, Sicherungsreserve und eine Beteiligungsabschreibung andererseits“, sagte Vorstandschef Gunter Dunkel in Hannover. Die Risikovorsorge ist gegenüber dem Vergleichsstichtag um 40 Millionen auf 2,8 Milliarden Euro angestiegen. Die Erhöhung ist hauptsächlich auf den Anstieg der Einzelwertberichtigungen in der Schiffsfinanzierung zurückzuführen. Der Aufwand aus der Risikovorsorge im Kreditgeschäft hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Millionen auf 210 Millionen Euro vermindert.
„Nach einem durchwachsenen ersten Quartal zeigten sich die Kernsektoren auch im zweiten Quartal in unterschiedlicher Verfassung“, fasst die Nord/LB das Geschehen in der Schifffahrt zusammen. Die Schwäche im Schüttgutsektor habe sich zu Beginn des Jahres verschärft. Erst zum Ende des Halbjahres sei Bewegung in den Markt gekommen. Leichte Lageraufstockungen in China und ein Mangel an Schiffen im Südatlantik hätten für eine Wiederbelebung des Marktes gesorgt.
Unterdessen sei der neuerliche Preiskampf der Linienreeder im Containersektor eskaliert. Insbesondere die Frachtraten auf der Verbindung Asien–Nordeuropa brachen trotz Stabilisierungsversuchen der Liner-Allianzen ein. Die Hauptsaison verlaufe bislang erneut eher schwach. Konträr dazu habe sich der Chartermarkt stabil gezeigt und nur zum Quartalsende etwas nachgegeben.
Insgesamt sieht sich die Nord/LB erfolgreich ins Jahr 2015 gestartet. Allerdings könne das erste Halbjahr nicht auf das gesamte Jahr hochskaliert werden, da das wirtschaftliche Umfeld mit Blick auf die Niedrigzinsphase, die Entwicklung von Währungskursen und die Lage an den Schiffsmärkten weiterhin herausfordernd sei. Das Institut geht derzeit davon aus, im Gesamtjahr 2015 das Vorjahresergebnis zu übertreffen und den Konzernplanwert im Ergebnis vor Steuern zu erreichen.
Um ihre Kunden bei der Ausweitung ihres Asiengeschäfts zu begleiten, stärkt die Nord/LB ihre beiden Standorte in Singapur und Shanghai. Dort sieht die Bank in der Schiffsfinanzierung Möglichkeiten für attraktives Neugeschäft. fab